Senkungseingriffe

Die operative Wiederherstellung von Anatomie und Funktion bei Senkungszuständen gehört seit jeher in die Kategorie der anspruchsvollen gynäkologischen Chirurgie.

Die heute eingesetzten Operationsverfahren können auf die individuellen Bedürfnisse der Patientin genau abgestimmt werden.
Es gibt mehrere Operationstechniken. Diese unterscheiden sich einerseits über den Zugangsweg (über Bauch bzw. durch die Scheide) und anderseits auch dadurch ob eigense Gewebe alleonig benutzt wird oder ob Kunbststoffnetze eingebracht werden. Folgende Operationen sind möglich

  • Operationen über  Bauchschnitt in Vollnarkose mit oder ohne Anwendung von Kunststoffnetzen. 
  • Operationen minimal invasiv über Bauch mittels Schlüssellochchirurgie (Laparoskopie) in Vollnarkose mit oder Anwendung von Kunstoffnetzen
  • Operationen durch die Scheide, minimal invasiv und in Teilnarkose möglich. In der Regel ohne fremdes Kunststoffmaterial. 

Vom Leidensdruck zum Entschluss für eine Operation

  • Es ist unser wichtigstes Ziel Ihnen bei Beschwerden die Befunde verständlich zu erklären und die indiviuellen Therapiemöglichkeiten aufzuzeigen.
  • Es muss nicht immer und auch nicht sofort operiert werden. Es können diverse konservative Massnahmen zuerst ausprobiert werden.
  • Erfahrungsgemäss werden Sie nach den Untersuchungen und Gesprächen Ihren individuellen Leidensdruck für sich einordnen können und dabei auch sehen ob der richtige Zeitpunkt für eine Operation für Sie gekommen ist.

Operativ kann jeder gynäkologische Senkungsbefund minimal invasiv durch die Scheide, also ohne Bauchschnitt und ohne sichtbare Narben und auch ohne Anwendung von Kunststoffnetzten behandelt werden. 

  • Senkt sich die Gebärmutter, kann im Rahmen der Beckenbodenwiederherstellung die Entfernung der Gebärmutter sinnvoll sein.
     
  • Bei einer Blasensenkung wird durch eine vordere Scheidenplastik (sog. „Blasenraffung“) das Beckenbodengewebe zwischen Scheide und Harnblase dargestellt und durch Nähte eine solide Gewebeschicht rekonstruiert, welche Blase und Harnröhre in ihre ursprüngliche Position anheben.
     
  • Ähnlich geht man auch bei der Darmsenkung vor. Dabei wird die Gewebeschicht zwischen Scheide und Darm verstärkt und rekonstruiert.
     
  • Eine spezielle Herausforderung stellt die Senkung der Gebärmutter bzw. des Scheidendoms vor den Scheideneingang (Prolaps) dar. In dieser Situation muss nämlich anlässlich der Operation das Ende der Scheide in der Tiefe des kleinen Beckens dauerhaft fixiert werden. Gleichzeitig müssen vordere und hintere Scheidenwand (Zystozele und Rektozele) je nach Ausmass der Senkung rekonstruiert werden. Diese Operation ist besonders anspruchsvoll.
     
  • Zur Verstärkung des Beckenbodens können Kunststoffnetze oder auch biologischem Gewebe tierischen Ursprungs nötig sein. Diese Materialien können aber zu chronischen Beschwerden führen. Darüber wurde auch in den Medien berichtet. Bei der Einlage von Kunststoffnetzen bin ich deshalb wegen möglicher, seltenen Komplikationen, sehr zurückhaltend, denn...
     
  • ...mit bewährter chirurgischen Technik und viel Erfahrung mit mehreren tausend Eingriffen sind  gute Resultate meist auch ohne zusätzliche Risiken möglich.