Kontinenzbändchen-Operation

Das im Bild blaue TVT-Blasenband wird bei der Operation unter der Harnröhre platziert. In Ruhe, liegt es ohne die Harnröhre einzuengen unter der Harnröhrenmitte (Bild links). Die Blase kann gut entleert werden. Der Harnstrahl kann anfangs etwas verlangsamt sein. Bei Belastungen, wie dies typischerweise beim Husten der Fall ist, kommt es zu einer «Knickung» der Harnröhre (bild rechts). Dadurch wird der Urinabgang beim Husten und anderen Belastungen verhindert.

Vom Leidensdruck zum Entscheid für eine Operation

  • Häufig höre ich von Frauen: "Hätte ich mich doch bloss früher beraten und operieren lassen". Dies weil diese Frauen nach operativer Therapie ein ganz anderes Lebensgefühl und viel mehr Lebensqualität geniessen.
     
  • Dennoch sollten Sie sich nie zu einer Operation drängen lassen. Gemäss unserer Erfahrung wird unseren Patientinnen nach Abklärung und sorgfältiger, ausführlicher Beratung rasch bewusst, wie der individuelle Leidensdruck ist und ob der richtige Zeitpunkt für eine Operation gekommen ist. Wir setzten alles daran, dass Sie alle für Sie nötigen Informationen erhalten, das ist uns sehr wichtig. 

Die TVT-Operation

Die "Bändchenoperation" (TVT=Tension free Vaginal Tape) wurde Mitte der 90-er Jahre erfunden und hat die Inkontinenzchirurgie revolutioniert und das Leben vieler Frauen und positiv verändert. Die Operation wird praktisch schmerzfrei, ohne Vollnarkose, in lokaler Betäubung im Spital durchgeführt.

  • Ich durfte die Operation vor mehr als 20 Jahren am Universitätsspital Zürich einführen und habe seither mehr als 2000 Operationen durchgeführt. 

Das TVT-Bandes hat eine netzartige Struktur und besteht aus nicht resorbierbarem Kunststoff. Die Operation hat sich in erfahrenen Händen weltweit in vielen Millionen Operationen bewährt. Der Eingriff ist die am besten untersuchte Operation in der Gynäkologie mit tausenden von Studien.  Das Band wird vom Körper nicht abgestossen. Nur zwei kleine Durchstichstellen oberhalb der Schamhaare sind die sichtbaren Narben.

  • Die Operation erfolgt unter der Gabe von beruhigenden Medikamenten und nach Lokalanästhesie über kleine Schnitte.
     
  • Nach erfolgreicher Platzierung des TVT-Bänchens ist die Patientin wach. Dies weil sie während der Operation bei gefüllter Blase wiederholt husten muss um es optimal anzupassen. Dabei wird das TVT-Band so lange über die oberhalb des Schambeins herausragenden Bandenden angezogen, bis "fast kein" Urin mehr abgeht und die Blase wieder „dicht“ ist.
     
  • Die Kunst bei dieser Operation besteht darin, das TVT-Band nicht zu straff und auch nicht zu locker einzulegen.
     
  • Die Erfolgsraten sind abhängig von der Erfahrung des Chirurgen und liegen um 80-95 %. Wird das Band zu fest angespannt, kann die Patientin nicht mehr gut Wasser lösen und die Blase entleert sich nicht mehr vollständig. Und wenn das Band zu locker liegt, verliert die Patientin unverändert Urin.
     
  • Bei sehr schwacher Harnröhre oder nach Voroperationen kann die Erfolgsrate der Operation tiefer sein. Ebenso auch wenn Drangsymptome zusätzlich bestehen. Dies sind Gründe dafür, dass vor der Operation eine genaue "urodynamische" Untersuchung durchgeführt wird.

Video zum TVT